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Karl Schmidt-Rottluff

Karl Schmidt-Rottluff wurde 1884 als Sohn eines Müllers bei Chemnitz geboren. Er war Maler, Grafiker und Plastiker. Karl Schmidt-Rottluffs Bilder tragen das Merkmal von klaren und betonten Konturen und kräftiger Farbigkeit, die er später abschwächte. Seine Druckgrafik wurde durch krasse Schwarzweiß-Kontraste charakterisiert.

Er zählt zu den wichtigsten deutschen Expressionisten. 

Zu Beginn seinen Architekturstudiums 1905 an der Technischen Universität in Dresden lernt Schmidt-Rottluff Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel und Fritz Bleyl kennen. Mit ihnen begründet er im selben Jahr die Künstlergemeinschaft „Die Brücke“.

Schmidt-Rottluff verleiht seinen expressionistischen Bildern einen leidenschaftlich Stil durch die stark aufgetragenen und bildbestimmenden Farben. Seine Gemälde haben eine intensive Leuchtkraft. Schmidt-Rottluff geht in der Verwendung der unvermischten Primärfarben im Vergleich zu seinen Künstlerkollegen am weitesten. 

Mit seinem Umzug 1911 nach Berlin entwickelt Karl Schmidt-Rottluff eine zunehmend reduzierte, geometrische Formensprache. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges unterbricht diese Entwicklung.
Ein Reihe von religiösen Holzschnitten, in dem Schmidt-Rottluff den Krieg verarbeitet entsteht während seines Militärdienstes. 
Nach dem Krieg kehrt er 1918 nach Berlin zurück.


Seine Kunst wird 1937 auf der Münchner Ausstellung „Entartete Kunst“ diffamiert und 1941 folgen das Malverbot und der Ausschluss aus dem Berufsverband.

Mit dem Malverbot belegt, blieb Schmidt-Rottluff nach 1945 dem Expressionismus verbunden. Bei einem Bombenangriff 1943 auf Berlin wurde sein Atelier zerstört.

Zahlreiche in Schlesien deponierte Bilder gingen im Jahr 1945 nach Kriegsende verloren.

Nach dem Krieg im Jahr 1946 erhielt Karl Schmidt-Rottluff den Vorsitz des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung. Ein Jahr später wurde er Professor an der Hochschule für bildende Künste in Berlin-Charlottenburg.

1967 eröffnet das auf seine Initiative gegründete Brücke-Museum in Berlin.

Das Malen auf großen Leinwänden kostete Schmidt-Rottluf zunehmend mehr Kraft, so dass er dies im Jahr 1964 aufgab. Er wandte sich verstärkt der Aquarellmalerei zu.

Karl Schmidt-Rottluff starb 1976, im Alter von 91 Jahren, in Berlin. 

Sein künstlerischer Nachlass befindet sich in der

„Karl und Emy Schmidt-Rottluff“- Stiftung im Brücke-Museum in Berlin.