Franz Moritz Wilhelm Marc wurde 1880 in München geboren. Mit seinen Tierdarstellungen von Hunden, Katzen, Rehen, Kühen, aber besonders Pferden schrieb er Kunstgeschichte. Er ist einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts und Mitbegründer des deutschen Expressionismus. Während andere Künstler bis ins hohe Alter malten, beschränkt sich die Zeit in der Marc seine berühmtesten Gemälde schuf auf etwa 4 Jahre, 1910 bis 1914.
Von der traditionellen Malweise der Münchener Akademie, in der er 1900 bis 1903 Mitglied war, trennte er sich rapide. Nach einer Reise nach Paris im Jahr 1903 passte er seine Malweise den Spätimpressionisten Vincent Willem von Gogh und Paul Gauguin an. Dennoch war Marc weiterhin auf der Suche nach einem eigenen Formstil. So begann er das Gegenständliche auf das Wesentliche zu reduzieren und sich von der natürlichen Farbgebung zu lösen. Einen nicht zu vernachlässigen Einfluss hatten ferner auch die französischen, revolutionären Fauvisten mit den ausdrucksstarken Werken um Henri Matisse.
Marcs selbsterklärtes Ziel war es, die innere, geistige Seite der Natur darzustellen. Die Welt sollte nicht aus dem Blickwinkel des Menschen, sondern aus den Augen des Tieres dargestellt werden. Es galt die Seele des Tieres zu erforschen und abzubilden. Form und Farbe ordneten sich diesem Ziel unter.
Marc setze sich auch wissenschaftlich theoretische mit der Kunst, kunstpolitischen Aktivitäten und Schriften auseinander. Seine Ergebnisse dieser Forschungen genießen heute noch einen hohen Stellenwert.
Sein wohl wichtigstes Werk war der Almanach „Der blaue Reiter“, den er gemeinsam mit Wassily Kandinsky publizierte. Die gleichnamige Künstlervereinigung rund um Paul Klee, August Macke, Gabriele Münter, Alexej von Jawlensky, Wassily Kandinsky und Franz Marc wurde zur treibenden Kraft der deutschen Kultur und zum Sinnbild für den Expressionismus in Deutschland.
Ab 1912 spielte auch der Einfluss der italienischen Futuristen mit ihren wilden, energiegeladenen Bildern und der orphischen Kubismus von Robert Delaunay eine wesentliche Rolle für Marc. 1914 begann sich mehr und mehr vom gegenständlichen Malen zu lösen. Er löste die Tiere in formelhafte Gestalten auf und schuf damit abstrakte Gemälde.
1914 meldete Franz Marc sich freiwillig zum Kriegsdienst. 1916 fiel der bedeutendste bayrische Maler im französischen Verdun im Alter von 36 Jahren.