Der Kunst auf der Spur

Kunstdetektei

Kunstermittler • Gemäldesuche

August Macke

„Wie der Mensch, so wandeln sich auch seine Formen. Das Verhältnis der vielen Formen untereinander läßt uns die einzelne Form erkennen. Blau wird erst sichtbar durch Rot, die Größe des Baumes durch die Kleinheit des Schmetterlings, die Jugend des Kindes durch das Alter des Greises. Eins und zwei ist drei. Das Formlose, das Unendliche, die Null bleibt unfaßbar. Gott bleibt unfaßbar. Der Mensch äußert sein Leben in Formen. Jede Kunstform ist Äußerung seines inneren Lebens. Das Äußere der Kunstform ist ihr Inneres.“

– August Macke- 

August Macke wurde 1887 in Meschede im Sauerland geboren. Nach einem Umzug nach Bonn besuchte er dort ab 1900 das Realgymnasium. In Bonn lernte er 1903 auch seine spätere Frau Elisabeth Gerhardt kennen. Er portraitierte sie mehr als 200 Mal. Sie heirateten im Jahr 1909. Ihr Onkel war ein Berliner Unternehmer und Kunstsammler, der August finanziell unterstützte.

Im Alter von 17 Jahren begann August Macke gegen den Willen des Vaters ein Kunststudium an der Königlich Preußischen Akademie in Düsseldorf. Reisen in die Kunstmuseen von Italien, Holland, Belgien, England und Paris inspirierten den jungen Macke und seine Motivwahl. Vor allem die Bilder von Paul Cézanne mit den klar abgegrenzten Farbflächen regulieren seinen künstlerischen Werdegang.

In einer Münchener Kunsthandlung entdeckte er Bilder und Zeichnungen von Franz Marc, den er daraufhin aufsuchte. Aus der Begegnung wurde eine feste Freundschaft, zu der auch noch Wassily Kandinsky und Alexej Jawlensky hinzukamen. Macke gehörte zu den Gründungsmitgliedern des „Blauen Reiters“ bei deren ersten Ausstellung er mit drei Gemälden vertreten war.

Im Gegensatz zu Franz Marc war Mackes Lieblingsmotiv der Mensch. Er malte Frauen in langen, eleganten Kleidern vor Modeläden, in Parks oder auf Spaziergängen. Auf seinen Öl- oder Aquarellbildern bestimmen kräftige, leuchtende Farben das Motiv. Macke stellte Licht und Schatten nicht durch helle und dunkle Farbpartien dar, sondern lässt die Kontrastwirkung vielmehr ganz aus der Leuchtkraft der Farben heraus entstehen. Die Gesichter sind wie bei anderen Motiven Mackes nicht ausgemalt. Der individuelle Charakter der Figuren ist nicht erschließbar, sie verschwimmen ganz innerhalb der Farbflächen. Der Betrachter blickt in eine Farbkomposition, aus der die Schönheit der Welt herausleuchtet.  

Im April 1914 fuhren Macke, Louis Moilliet und Klee von Marseille nach Tunis. Nur zwei Wochen dauerte die Begegnung mit der afrikanischen Frühlingslandschaft. Aber diese Tage waren von einer fast rauschhaften Produktion erfüllt. Die Summe der Reise bilden 38 Aquarelle und Macke erreichte eine neue Stufe der künstlerischen Reife. Die durchsichtig hellen Wasserfarben, mit leichter Hand aufgetragen, vereinen sich zu klaren Harmonien bar jeder Unreinheit. Die „Seligkeit der Farben“, die Macke suchte, strahlen diese Aquarelle aus.

August Macke starb 1914 mit 27 Jahren als Soldat in einem Gefecht  -nur einen Monat nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs- in der Champagne.