Nach dem umfangreichen Kunstfund von 1406 Gemälden in München haben die Behörden nun eine Liste mit 25 Gemälden veröffentlicht. Sie beugten sich damit dem enormen Druck der Politik, Öffentlichkeit und den Kunsthistorikern.
(Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses (WJC), Ronald S. Lauder, hatte von der Bundesregierung verlangt, „die Bilder sichtbar zu machen“, und der amtierende Außenminister Guido Westerwelle (FDP) hatte vor einem Schaden für Deutschlands Ansehen gewarnt.)
Es wurden Bilder „mit entsprechenden dringenden Verdachtsmomenten auf NS-verfolgungsbedingten Entziehungshintergrund“ in die Plattform lostart.de der Koordinierungsstelle Magdeburg eingestellt. Dort findet man die Auflistung der 25 Einzelobjekte im Bereich Fundmeldungen ➙
Unter den Werken sind Gemälde von hochrangigen Künstlern wie Marc Chagall, Eugène Delacroix, Carl Spitzweg und Otto Dix.
Nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Augsburg müssen rund 970 der etwa 1400 gefundenen Werke von Experten überprüft werden. 380 davon könnten unter „Entartete Kunst“ subsumiert werden und bei 590 Werken wird überprüft, ob sie den rechtmäßigen Eigentümern während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgungsbedingt genommen wurden.
Vermutlich müssten dann einzelne Zivilprozesse zwischen Gurlitt und möglichen Vorbesitzern geführt werden.